Jetzt hat es mich wohl erwischt und sie haben mich infiziert. Immer wieder haben mich liebenswerte Kolleginnen und Kollegen darauf angesprochen und in unserem letzten Bootcamp sogar aktiv dazu aufgefordert: „Schreib doch endlich einen eigenen Blog. Du hast so viel erlebt und steckst in so vielen verschiedenen Projekten. Lass andere teilhaben und stell Deine Erlebnisse, Meinungen und Statements endlich ins Netz!“
Gut, was sollte mich jetzt also noch davon abhalten? Schließlich habe ich Dank Alex, Silke und 40k6 jetzt seit fast neun Monaten und nach 15-jähriger Pause wieder eine eigene Website. Seit fast 2 Monaten bin ich als Co-Moderator nach 2 Jahren und fast 100 Folgen aus dem Social-Media-Schnack Podcast mit Thorsten raus. Auch der montäglich Livestream, das Update ist Geschichte und ich habe erstaunlich viel Zeit gewonnen. Jetzt muss das Kind nur noch einen Namen haben. Erstaunlicherweise habe ich den schon vor langer Zeit für mich verabschiedet. Ich stelle fest: Gewissermaßen bin ich sogar vorbereitet.
Mein Vater, der vor gut eineinhalb Jahren im Alter von 86 Jahren verstarb, war und ist bis heute in vielen Belangen sehr viel mehr, als bloß ein Vorbild. Für mich war er natürlich Vater, aber auch Freund, Sparringspartner, Weggefährte, Mentor und Förderer. Er war ein gerader, aufrechter Kaufmann und hat mit seiner Diplomatie viele Menschen zusammengeführt, die sonst nie an einem Tisch gesessen hätten. Bei einer unserer familieninternen Aufräumaktionen, lange vor seinem Tod, fielen mir seine Bewerbungsunterlagen in die Hände. Die waren nicht nur ordentlich, sondern in ihrer Machart und Präsentation geradezu perfekt. Genauso wie seine Bewerbungsschreiben.
Dabei hat er sich natürlich strikt an die damaligen Vorgaben der höheren Handelsschule (ca. 1950) gehalten und die gesetzten Standards übernommen. Einen Halbsatz aus diesem Schriftverkehr werde ich schon seit Jahren nicht mehr los. Er irritierte mich, rührt mich an und bringt mich bis heute immer wieder zu schmunzeln. Gleichzeitig fokussiert er auf den relevanten Teil einer jeden Kommunikation. Damit ist er geradezu ideal für meinen Einsatzzweck. Er heißt:
„In der Falte beigekniffen.“
Herrlich, wunderbar und auf das Wesentliche fokussiert. Alles, was in einem Brief von Bedeutung und Relevanz verschickt werden sollte, wurde gezielt im Anschreiben erwähnt und in der Falte beigekniffen. Natürlich nach geltender Briefform (DIN haste nicht gesehen) gefaltet im unteren Drittel, geschützt durch das begleitende Schriftstück verschickt.
In der Falte finden sich also die wichtigen Unterlagen, Informationen, oft auch Originale sind ordentlich beigekniffen. Sie erreichen so, als durchaus wichtige Nachricht von Bedeutung, den Empfänger. Mehr kann ich mir für meinen Blog kaum wünschen, oder?
Da aber wenig fordern, Faulheit ist – auch so ein Ding von meinem Vater – wünsche ich mir natürlich auch Reaktionen, Meinungen und Positionen zu meinen Beiträgen. Nun, wir werden sehen.
Thematisch möchte ich mich gar nicht so sehr festlegen für dieses digitale Tagebuch, denn es ist ja meins. Also wird es sich auch mit meinen Themen befassen und die sind vielschichtig. Natürlich wäre da an erster Stelle vieles rund um Marketing, Markenführung, digitale Kommunikation, Social Media und das Lernen und Weitergeben von Wissen. Hinzu kommen sicherlich Gedanken rund um den Wandel und die Transformation, digital und gesellschaftlich, allerdings nicht nur aus der Sicht des digitalen Beraters, sondern auch aus der Sicht der Kunden meiner Kunden. Erlebtes und Erfahrenes könnte das Ganze abrunden, ohne zu sehr besser zu wissen oder auch klug zu sch …
Kurzum, wir werden sehen, was daraus wird und wohin das Ganze führt. Bei allem, was da kommen wird, sollten wir eines beachten: Es erhebt keinen Anspruch auf allwissende Weisheiten und unverrückbare Erkenntnisse. Es werden eher persönliche Erkenntnisse, Eindrücke und Beiträge zu Themen, die mich interessieren, bewegen und triggern.
Na dann, viel Spaß beim Hereinschauen, lesen und stöbern.
FMI im Juli 2023